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Gedanken - 05.04.2021

Augenöffnung zur rechten Zeit

(Ostermontag) Es ist ein seltsamer Gedanke, dass die Jünger Jesus nicht erkannt haben sollen, als er nach seiner Auferstehung mit ihnen ging. Doch anscheinend waren die Jünger so mit ihrer Trauer beschäftigt, dass sie gar kein Auge für den hatten, der ihnen da begegnete...

Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten

(Lukas 16,15+16)

 

 

 

Es ist ein seltsamer Gedanke, dass die Jünger Jesus nicht erkannt haben sollen, als er nach seiner Auferstehung mit ihnen ging. Doch anscheinend waren die Jünger so mit ihrer Trauer beschäftigt, dass sie gar kein Auge für den hatten, der ihnen da begegnete.

"Ihre Augen wurden gehalten", heißt es. Von anderen Weggefährten war hier nicht die Rede und auch nicht von einer Verkleidung. Bleibt also nur das merkwürdige psychologische Phänomen, dass man nicht sieht, was man nicht sehen will!

Aber genau so ist das doch auch heute: Wir gehen unserer Wege und sehen die Menschen nicht, die uns da begegnen. Aber das muss nicht immer so sein. Denn eines zeigt uns diese Geschichte sehr deutlich: Wir können andere Menschen begleiten, auch wenn diese es nicht wahrnehmen. Es mag irgendwann der Punkt kommen, wo ihre Gefühle ihnen nicht mehr den Blick vernebeln, sondern wo sie durch unser Mitgehen zur rechten Zeit eine Augenöffnung erfahren.

 

Christian Lechelt


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