Jüdisches Leben von Sara bis heute
Ihre Familie stammt aus dem Bezugsdreieck Prag, Wien, Halberstadt, ihre Muttersprache ist Jiddisch, ihre Kindergartensprache Frankfurter Deutsch. Als Jüdin der sogenannten „zweiten Generation“ fühlt sie sich dem liberalen europäischen Judentum zugehörig und wehrt sich gegen eine Holocaust-Opfer-Rolle. Der 1963 in Frankfurt/M. beginnende Auschwitz-Prozess mit seinen 180 Verhandlungstagen, an denen sie oft „wie süchtig“ auf den Pressebänken saß, um all das Grauen die Geschichte ihres Volkes als Geschichte des Leidens zu erfassen, brachte sie wie im Trotz zu der unwiderruflichen Erkenntnis: „Ich bin eine lebende jüdische Deutsche“.
Sie ist aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde und Gründungsmitglied des egalitären Minjans. Heute lebt die Autorin als interreligiöse/interkulturelle Referentin und freie Autorin und ist Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt/M. „Ich möchte mit meinen Zeitzeugen- und Dialogarbeiten das jüdische Leben heute in Deutschland bekannt machen und so Brücken der Verständigung schlagen und die Anerkennung für den fremden anderen wecken.“
Veranstalter: Runder Tisch „Jüdisches Leben in Groß-Umstadt“, Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald, Ev. Kirchengemeinde Groß-Umstadt und Bund Deutscher Pfadfinder*innen
Schon jetzt lädt der Runde Tisch „Jüdisches Leben in Groß-Umstadt“ zur Gedenkstunde am Samstag, 09.11.2019, sehr herzlich ein, wenn die die Stadt Groß-Umstadt, die Ev. Kirchengemeinde, die Bürgerstiftung, das Max-Planck-Gymnasium und der BDP mit Wort- und Musikbeiträgen wieder an die Pogromnacht im Jahre 1938 erinnern. Beginn ist um 18:00 Uhr an der Gedenkstätte vor dem Darmstädter Schloss.
Quelle: Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald