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Taufe

Bild: Christian LecheltKinderhänder unter einem Wasserstrahl

Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
(Mt. 28, 18-20)

 

Bedeutung

Menschen sind Gottes geliebte Geschöpfe. Von Anfang an sind sie von ihm angenommen und aufgehoben. Dafür ist im Christentum die Taufe ein ganz besonderes Zeichen. Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche ist die Taufe ein Sakrament, also ein Akt, der gleichzeitig eine ganz besondere Beziehung des Menschen zu Gott bewirkt und besiegelt.

Deshalb findet die Taufe meistens in einem Gemeindegottesdienst statt – am Sonntag in der Kirche, oder auch einmal in einem Gottesdienst im Altersheim, in einem Familiengottesdienst oder einem Gottesdienst zu besonderen Anlässen.

Und deshalb ist es auch wichtig, dass die Paten (zwei, manchmal auch mehr) ebenfalls der evangelischen Kirche angehören. Denn sie sind die Personen, die die Eltern dabei unterstützten, das Kind im evangelischen Glauben zu erziehen und mit ihm im Gespräch über Gott zu bleiben.

Zeitpunkt der Taufe

Im letzten Satz wurde schon deutlich, dass in vielen evangelischen Gemeinden die Kindertaufe die Norm ist. Das macht auch Sinn, wenn wir mit ihr das Angenommensein von Geburt an bestätigen und bekräftigen wollen. Und es beschneidet nicht die freie persönliche Entscheidung eines Menschen zu Gott und für die Evangelische Kirche: Beides wird nämlich durch die Konfirmation und eben auch später durch die Kirchenmitgliedschaft und im persönlichen täglichen Leben erneut abgefragt.

Natürlich gibt es in allen evangelischen Gemeinden aber auch die Möglichkeit zur Erwachsenentaufe. Etwa im Rahmen des Konfirmandenunterrichts oder später. Einmal vollzogen behält die Taufe ihre Gültigkeit. Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind und sich zum Wiedereintritt entschließen, müssen nicht erneut getauft werden. Paten sind für die Erwachsenentaufe (ab 14 Jahre) nicht mehr nötig.

Wasser und seine symbolische Bedeutung

Die dreimalige Besprengung des Täuflings mit Wasser im Taufgottesdienst geht auf ein dreimaliges Untertauchen in Wasser im frühen Christentum zurück. Dieses symbolisiert das Eintauchen in die Gemeinde und in Christus. Es ist auch ein Zeichen der Abkehr von einem ungerechten Leben hin zu einem Leben vor Gott. Jesus selber hat sich zum Zeichen hierfür von Johannes dem Täufer im Jordan taufen lassen.

Das Untertauchen erinnert noch an das im Christentum neue Geschenk der Auferstehung: Bei jeder Taufe wird dem Täufling, seinen Eltern und Paten, aber auch allen anwesenden Gemeindemitgliedern zugesagt, dass im christlichen Glauben die Gewissheit darum im Mittelpunkt steht, dass wir weder unsere Grenzen und Begrenzungen, noch unseren Tod fürchten müssen. Da wir bei Gott aufgehoben sind, ist unser Leben mit dem Tod nicht zu Ende. Und durch seine Liebe können wir sicher und trotz all unserer Fehler und Schwächen bereits im Leben gerecht handeln und friedfertig leben.

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